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6x Nachgefragt bei ...
... Jörg Kramer
Die Tourismusbranche leidet ebenfalls unter dem aktuellen Fachkräftemangel. Inwieweit ist Ihr Unternehmen davon betroffen?
Bislang sind wir vom Fachkräftemangel kaum betroffen. Sicherlich bemerken aber auch wir, dass es insgesamt weniger Bewerberinnen und Bewerber in der Branche gibt.
Verfolgen Sie bei der Gewinnung von Fachkräften eine bestimmte Strategie?
Unsere Mitarbeitenden halten uns auch in schwierigeren Zeiten die Treue, daher haben wir so gut wie keine Fluktuation. Und wenn wir offene Stellen haben, können wir diese in der Regel Dank der Empfehlungen und Mund-zu-Mund-Propaganda unserer Kolleginnen und Kollegen im Bekannten- und Verwandtenkreis rasch wieder besetzen.
Wie binden Sie Mitarbeitende an Ihr Unternehmen?
Da wir alle im wahrsten Sinne des Wortes im selben Boot sitzen, gibt es bei uns eine flache Hierarchie. Natürlich muss es einen Kapitän geben, der das Unternehmensschiff lenkt, aber wir verstehen uns quasi als eine große Familie, bei der sich Geben und Nehmen die Waage halten. Wenn Kollegen z.B. Kinder betreuen oder ihre Eltern pflegen müssen, nehmen wir darauf, wenn möglich, Rücksicht. Umgekehrt können wir aber auch darauf zählen, dass alle mit anpacken, wenn es einmal einen Engpass gibt.
Wo sehen Sie in der Tourismusbranche Potenziale zum Finden und Binden von Fachkräften?
Auch wenn die Branche zweifellos in der Corona-Zeit gelitten hat, hat sich dabei auch ihre Widerstandsfähigkeit gezeigt. Die Reiselust der Menschen in Deutschland ist ungebrochen und viele verbinden mit der Tourismusbranche überwiegend positive Dinge. Auch wenn natürlich saisonbedingt viele Tätigkeiten nicht unbedingt „9 to 5“-Jobs sind, ist das Arbeitsfeld jedoch sehr abwechslungsreich. Man hat mit unterschiedlichen Menschen und Herausforderungen zu tun. Das ist gelegentlich nicht einfach, gleichzeitig jedoch sehr befriedigend.
Wie bewerten Sie das deutsche System der Berufsbildung?
Die duale Berufsausbildung wird international geschätzt und hat sich bewährt. Allerdings müssen wir wieder mehr junge Menschen für eine Berufsausbildung begeistern – es können schließlich nicht alle studieren. Unternehmen, die selbst ausbilden, (er)sparen sich langfristig auch die Suche nach neuen Mitarbeitenden.
Ihr Freizeittipp für die Region?
Mit dem Fahrrad den Rhein entlangfahren. Ob Richtung Siebengebirge oder runter nach Köln, eins unserer Phoenix-Schiffe sieht man ganz bestimmt.