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Wettbewerbsfähige Preise und eine sichere Energieversorgung gehören 2023 zu den größten Unsicherheitsfaktoren für die Unternehmen am Industrie- und Wirtschaftsstandort in Nordrhein-Westfalen. Die infolge von Knappheiten stark gestiegenen Preise für Energie haben die Wettbewerbssituation am Standort NRW deutlich verschlechtert. Viele Unternehmen stellen derzeit Investi-tionen zurück oder verlagern Tätigkeiten ins Ausland. (s. Konjunkturumfrage IHK NRW).
Der Großteil der Unternehmen blickt vor allem mit großer Sorge auf die Geschwindigkeit beim Umbau der Energieerzeugung. Langsame Planungs- und Genehmigungsverfahren verzögern den Ausbau. So benötigt der Aufbau eines neuen Gaskraftwerks oder der Bau einer Windenergieanlage mitunter bis zu sieben Jahre. Mit vielen Maßnahmen möchten Bundes- und Landesregierung gegensteuern. Insbesondere die Novellierung des Landesentwicklungsplans soll in NRW Schub bringen.
Wie hoch der Handlungsdruck ist, zeigt die von IHK NRW beim Energiewirtschaftlichen Institut an der Universität zu Köln (EWI) in Auftrag gegebene Studie zur Versorgungssicherheit, die im Sommer 2023 veröffentlicht wurde (s. Link zur Studie). Damit der Ausbau der Erneuerbaren Energien so schnell erfolgen kann, wie geplant und die aus-scheidende, fossile Stromgewinnung kompensieren kann, müssen enorme Anstrengungen unter-nommen werden. Allein in NRW werden bis 2030 zusätzliche Kapazitäten aus Windenergie von 9,2 GW und PV von 29,7 GW benötigt. Beim Wind sind heute erst 40 Prozent, bei PV erst 20 Prozent der erforderlichen Leistung installiert, die bis 2030 eingeplant sind – so das zentrale Ergebnis der Studie. Ganz klar ist aber auch: selbst wenn der Ausbau gelingt, werden zusätzlich umfangreiche Kapazitäten gesicherter Leistung aus Gas- und/ oder Kohlekraftwerken (bis zu 7,6 GW) benötigt für die Zeiten, in denen Erneuerbare nicht zur Verfügung stehen.
IHK NRW hat aus diesen Gründen im Sommer 2023 das Monitoring "Versorgung sichern 2030" vorgestellt, welches mehr Transparenz über die Entwicklung der Versorgungssicherheit schafft und frühzeitig auf Engpässe aufmerksam machen soll. So sollen mit ausreichendem Vorlauf Vorsorgemaßnahmen angestoßen werden können. Denn nur dann entsteht die Sicherheit für Investoren, sich dauerhaft für den Standort NRW zu entscheiden. Zu den Grafiken des Monitorings gelangen Sie hier.
Ein Policy Paper zur Versorgungssicherheit, das einen Überblick über das Monitoring gibt, finden Sie hier.