Sieben Wirtschaftsorganisationen, darunter die Industrie- und Handelskammer (IHK) Bonn/Rhein-Sieg und die Handwerkskammer (HWK) zu Köln, haben sich in einem Brief an die Fraktionen im Bonner Stadtrat gewandt. Anlass ist der geplante Beschluss zu den Ergebnissen der Öffentlichkeitsbeteiligung zur Vorplanung des Zentralen Omnibusbahnhofs (ZOB). Die Wirtschaftsorganisationen begrüßen die Pläne grundsätzlich, fordern jedoch, dass bei der Planung die verkehrliche Leistungsfähigkeit stärker im Vordergrund steht und die Kappung des Cityrings nicht zementiert wird.
Teile des vorliegenden Konzepts, wie den Bau einer Fahrradgarage und die barrierefreie Gestaltung, bewerten die Wirtschaftsorganisationen positiv. Andere Aspekte sehen sie jedoch kritisch. „Suchtkranken Menschen muss geholfen werden, das ist klar. Der ZOB ist jedoch das Tor zur Stadt und der wichtigste Verkehrsknotenpunkt, deshalb teilen wir nicht die Sicht, dass ein Platz für die ‚Szene‘ hier richtig liegt“, sagt IHK-Präsident Stefan Hagen.
Wiederherstellung des Cityrings muss möglich bleiben
Als ungenutztes Potenzial sehen die Wirtschaftsorganisationen die Zufahrt zum ZOB über die Wesselstraße, die Busse aus Richtung Rathausgasse/Am Hof nutzen könnten. Zudem kritisieren sie, dass die Maximilianstraße nur noch für den Radverkehr bestimmt sein soll. Auch wenn die Trennung des Bus- und Radverkehrs vorteilhaft ist, müsse die Wiederherstellung des Cityrings weiterhin baulich möglich bleiben. „Für uns ist entscheidend, dass Lieferverkehre, Pflegedienste und Handwerksfahrzeuge ihre Kundschaft in einer vertretbaren Zeit erreichen können“, sagt Thomas Radermacher, Kreishandwerksmeister und Mitglied des Vorstands der Handwerkskammer zu Köln.
Ihre Positionen haben die beteiligten Organisationen IHK, HWK, Kreishandwerkerschaft, Haus & Grund Bonn/Rhein-Sieg, DEHOGA Nordrhein, Einzelhandelsverband Bonn - Rhein/Sieg – Euskirchen und city-marketing Bonn e.V. auch in das städtische Beteiligungsverfahren eingebracht.