Die Wirtschaft stagniert und die Konjunktur kommt im Rheinland weiterhin nicht in Fahrt. Das zeigt das neueste Konjunkturbarometer der Industrie- und Handelskammern im Rheinland*. Auch für die kommenden Monate erwartet die Mehrzahl der rund 2.300 Unternehmen, die sich zu Jahresbeginn an der Umfrage beteiligt haben, keine Verbesserung der Lage.
„Viele Unternehmen sind nachhaltig verunsichert. Das ist auch eine Folge der internationalen Entwicklung, vor allem aber das Ergebnis einer verfehlten Wirtschaftspolitik in Deutschland“, sagte IHK-Präsident Stefan Hagen bei der Vorstellung der Ergebnisse des Konjunkturbarometers in der IHK Bonn/Rhein-Sieg. „Die neue Bundesregierung muss sich möglichst schnell auf ein belastbares Programm für die Wirtschaft einigen und es dann Schritt für Schritt umsetzen. Nur wenn sie Ernst macht mit dem Bürokratieabbau, mit Entlastungen bei Steuern und Abgaben und den Investitionsstau angeht, wird sie Vertrauen zurückgewinnen können.“
Der Konjunkturklimaindex für das Rheinland geht leicht auf 89,5 Punkte zurück und verharrt damit zum sechsten Mal in Folge deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt. Für das laufende Jahr erwarten die Unternehmen tendenziell eine weitere Verschlechterung ihrer Situation: 30 Prozent rechnen mit einem Rückgang der Geschäfte, nur 16 Prozent erwarten eine Verbesserung.
Wirtschaftspolitik gilt Betrieben als das Hauptrisiko
Nach den größten Risiken für die Konjunktur gefragt, nennen mehr als 60 Prozent der Unternehmen die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen. „Die neue Bundesregierung muss konsequent daran arbeiten, wieder mehr Freiraum für unternehmerisches Handeln zu schaffen. Die entsprechenden Vorschläge liegen auf dem Tisch. Nun muss die Politik handeln und ein glaubhaftes Signal zum Aufbruch geben“, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Hubertus Hille.
Wie sehr die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts in den Augen der Betriebe gelitten hat, zeigt auch eine Rheinland-Auswertung des DIHK-Unternehmensbarometers zur Bundestagswahl. Dabei sind die Unternehmen nach der Entwicklung von 13 Standortfaktoren, darunter etwa Energiekosten, Forschung oder Verkehrsinfrastruktur, gefragt worden. Die Unternehmen haben seit 2021 bei keinem einzigen der Standortfaktoren eine signifikante Verbesserung und bei 11 von 13 eine Verschlechterung wahrgenommen.
Bonn/Rhein-Sieg folgt Rheinland-Trend
Die Ergebnisse der Konjunkturauswertung für Bonn/Rhein-Sieg folgen dem Rheinland-Trend. Der Konjunkturklimaindikator liegt in der Region nur leicht besser bei 94 Punkten. 18 Prozent rechnen mit einer Verbesserung der Lage, knapp 30 Prozent mit einer Verschlechterung.
Den vollständigen Bericht mit allen Branchenergebnissen finden Sie auf unter www.ihk-bonn.de, Webcode@2058.
Informationen zu den fünf Power-Punkten für Wachstum der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) finden Sie unter http://www.dihk.de/de/themen-und-positionen/wirtschaftspolitik/5-power-punkte-fuer-wachstum-.
*Der IHK-Initiative Rheinland gehören folgende Industrie- und Handelskammern an: Aachen, Bonn/Rhein-Sieg, Düsseldorf, Mittlerer Niederrhein, Bergische IHK Wuppertal-Solingen-Remscheid sowie die Niederrheinische Industrie- und Handelskammer Duisburg-Wesel-Kleve zu Duisburg. Die IHK Köln war seit Gründung bis Ende 2023 Mitglied.