Mit ihrer Studie zur Inklusion von Kindern und Jugendlichen in Kitas und Schulen rückt die Praxis für Kinder- und Jugendhilfe Iris Schneider die Betroffenen und die jeweilige Form der Behinderung in den Mittelpunkt. Mit diesem Perspektivwechsel setzt die Praxis bei den eigenen praktischen Erfahrungen an. Ziel ist es, Impulse zu liefern, damit Angebote und Leistungen flexibler an den Betroffenen ausgerichtet werden und Teilhabe gelingt.
„Behinderungen sind sehr unterschiedlich. Entsprechend heterogen sind die Bedürfnisse der Betroffenen. Nur, wenn wir die Bedürfnisse kennen, können wir sie angemessen berücksichtigen“, weiß Iris Schneider, Geschäftsführerin der Praxis für Kinder- und Jugendhilfe.
Die Antworten der Eltern und Inklusionsberater zeigen, wie groß der Bedarf an Unterstützung und Beratung ist. Gerade die langen Wartezeiten auf einen Diagnosetermin und die Bearbeitungszeiträume stellen für die Eltern eine enorme Belastung dar. Auch in der Folgezeit wünschen sich die Eltern eine intensivere Beratung zu den spezifischen Fördermöglichkeiten für ihr Kind. Zufrieden sind die Eltern vor allem dann, wenn die Angebote in den Einrichtungen an die Behinderung des Kindes angepasst sind. „Je besser die Akteure im Bildungssystem die Behinderungen kennen, umso besser können sie die Fördermöglichkeiten auf die Bedürfnisse der Kinder zuschneiden. Daher sollten die Betroffenen viel stärker als bisher in die Konzeptions- und Entscheidungsprozesse eingebunden werden.“
Für die Studie „Ansatzpunkte für erfolgreiche Inklusion von Kindern und Jugendlichen mit (drohender) Behinderung“ wurden über 400 Eltern und Inklusionsbegleiter befragt, um zum Diskurs über die aktuelle Umsetzung von Inklusion in Bildungseinrichtungen beizutragen.