Ziel des Konzepts ist die Einführung eines einmaligen Investitionszuschusses sowie reduzierter Netzentgelte für den Direktbezug erneuerbarer Energien, Elektrolyseure und Speichersysteme. "Der Markt ist sehr gut in der Lage, die Versorgung mit erneuerbaren Energien effizient und wirksam zu verbessern", erläutert der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks die Hintergründe. "Sollte dennoch eine staatliche Förderung notwendig sein, sind Investitionszuschüsse für Unternehmen besser als Betriebskostenförderungen. Das gilt für den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien ebenso wie für den Markthochlauf von Wasserstoff und Stromspeichern."
Die neue "StromPartnerschaft+" setzt daher zusätzliche Anreize für die Erzeugung von grünem Wasserstoff und die Anschaffung von Batteriespeichern. So will die DIHK die Energiewende schneller voranbringen. "Damit runden wir unser Konzept ab", so Dercks. "Grüner Wasserstoff und Batteriespeicher sind wichtige Bausteine zur Erreichung der betrieblichen Klimaneutralität. Trotz der offensichtlichen Vorteile dieser Technologien für die Energiewende lohnt sich die Investition bisher zu selten. Und hier setzt unser Hebel an."
Zwei Anreize durch "Strompartnerschaft+"
Bei der "Strompartnerschaft+" schlägt die DIHK nun vor, einen einmaligen Investitionszuschuss in Höhe von 25 Prozent für die Anschaffung eines Elektrolyseurs zur Herstellung von Wasserstoff oder eines Batteriespeichers zu zahlen. Als zweiter Anreiz soll der Anteil des Stroms, der für die Wasserstofferzeugung verbraucht oder in den Batteriespeicher eingespeist wird, dauerhaft von Netzentgelten befreit werden.
So erweitert das Konzept die zwei zentralen Anreize aus Investitionszuschuss einerseits und einer Reduzierung der Netzentgelte andererseits auf Speicher- und Wasserstoff-Hochlauf, wie dies auch zur Beschleunigung des Ausbaus erneuerbarer Energien in der Strompartnerschaft vorgeschlagen wurde.
"Damit machen wir die Technologien für ein klimaneutrales Energiesystem konkurrenzfähig, und Unternehmen können in die Umsetzung ihrer betrieblichen Klimaschutzstrategien nachhaltig investieren", erklärt der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer.
Hohe finanzielle Vorteile
Nicht zuletzt könne dadurch die Erzeugung von grünem Wasserstoff insbesondere im ländlichen Raum bei den Betrieben vor Ort ermöglicht werden, wo laut Dercks "absehbar eine entsprechende Wasserstoffinfrastruktur fehlen wird". So ergebe sich eine deutliche Kosteneinsparung der Gestehungskosten für die dezentrale Erzeugung von grünem Wasserstoff für Industrieunternehmen und Gewerbebetriebe, die vergleichbar mit den Großhandelspreisen sind. Und: "Die StromPartnerschaft+ würde zudem die Energiewende in der Wirtschaft beschleunigen."
Durch die neu errichteten Elektrolyseure kann die jährlich erzeugte grüne Wasserstoffmenge 15 Terawattstunden betragen. Die Batteriespeicher können jährlich Strommengen bis zu 9,6 Terawattstunden ein- und ausspeisen und steigern die Flexibilität der Unternehmen.
Das käme nicht nur dem Klima zugute. "Die Investitionen wären auch ein Schub für die die deutsche Wirtschaft, die diesen dringend gebrauchen kann", stellt Dercks klar.
Den Finanzierungsbedarf aus dem Bundeshaushalt für Investitionszuschuss und Netzentgeltreduzierung in der "StromPartnerschaft+" beziffert er auf rund 700 Millionen Euro pro Jahr. Damit ergäbe sich ein Gesamtbedarf von rund 3,7 Milliarden Euro jährlich, um den Turbo beim Ausbau der Erneuerbaren zu zünden und den Markthochlauf von Wasserstoff und Batteriespeicher zu forcieren.
"Das ist nicht mal ein Fünftel des diesjährigen Zuschusses aus dem Bundeshaushalt für die EEG-Förderung", rechnet der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer vor. Sein Appell: "Es ist höchste Zeit, dass wir Klimaschutz effizient und unbürokratisch gestalten. Das ist nicht nur ein positiver Beitrag für den Klimaschutz, sondern auch ein Investitions- und Wachstumsimpuls für die Wirtschaft."