Unternehmen aus dem Gastgewerbe und dem Tourismus in NRW konnten am vergangenen Wochenende in einigen Kreisen und Städten endlich ihre Türen öffnen. Gleichzeitig bleibt die Situation bei vielen Unternehmen in der Branche weiter angespannt. Dies ist das erste Fazit des gestrigen Austauschs von Minister Pinkwart mit Vertretern der Tourismuswirtschaft aus den 16 Industrie- und Handelskammern in Nordrhein-Westfalen.
„Die Branche insgesamt ist froh, dass es nun wieder losgeht. Denn die Tourismuswirtschaft ist nicht nur ein wesentlicher Standort- und Kulturfaktor für ein attraktives NRW, für die meisten Menschen ist sie ausschlaggebend für eine gute Lebensqualität. Mit zunehmendem Impftempo überwiegt bei den Unternehmen die Hoffnung auf weitere Öffnungen, gleichzeitig besteht weiter die Sorge vor einem erneuten Anstieg der Inzidenzen“, sagt Stefan Hagen, Vizepräsident von IHK NRW und Präsident der IHK Bonn/Rhein-Sieg.
Die Situation bleibt schwierig: Das „Auf und Zu“ der letzten Monate hat bei vielen die Rücklagen aufgezehrt. Das macht eine verlässliche Personalplanung ebenso unmöglich wie den belastbaren Wareneinkauf. Die detailreichen Regelungen stellen die Unternehmen, sowie die Ordnungsbehörden vor Ort und die Konsumenten vor Probleme. Für viele stellt insbesondere die Kontrolle der 3Gs – Geimpfte; Geteste, Genesene – vor Probleme. Viele Betriebe etwa aus der Reise- oder der Eventbranche benötigen Vorläufe von mehreren Monaten, bis sie wieder rentabel wirtschaften können. Schon jetzt ist daher absehbar, dass die Branche noch bis zu Jahresende auf finanzielle Unterstützungen angewiesen sein wird. Insbesondere bei Events mit vielen Teilnehmern wird sich die Krise absehbar über das kommende Jahr hinaus auswirken.
Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart: „Die Corona-Pandemie hat die Tourismuswirtschaft in Nordrhein-Westfalen schwer getroffen. Umso erfreulicher ist es, dass wir wegen der sinkenden Inzidenzwerte erste Einschränkungen für Hotellerie und Gastgewerbe wieder zurücknehmen können. Das ist aber nur ein erster Anfang: Gemeinsam arbeiten wir daran, dass ein erfolgreicher und zukunftsgerichteter Neustart des Tourismus in unserem Land gelingt. Um den Betrieben neben den massiven Wirtschaftshilfen der letzten Monate zusätzlich wieder auf die Beine zu helfen, legen wir eine reichweitenstarke Marketingkampagne auf, die die Lust auf das Reiseland Nordrhein-Westfalen über die Landesgrenzen hinweg weckt.“
„Die Unternehmen sind ein Teil der Lösung und nicht des Problems“, so Hagen. „Dass der NRW-Tourismus nun anläuft, ist aber ein wichtiges Signal für den Sommer, damit ein Urlaub auch vor der „Haustür“ und nicht nur im Ausland oder in anderen Bundesländern möglich ist. Mit hohen Anforderungen an Schutz und Hygiene kann die Tourismuswirtschaft sichere Treffen im geschützten Bereich ermöglichen.“